Darf ich meinem Chef, meiner Chefin sagen, dass ich mich in der Probezeit langweile?
Darf ich meiner Kollegin sagen, dass sie mir endlich die Aufgaben ganz übergeben soll? Darf ich sagen, dass ich mich verloren fühle und gerne mehr Support hätte?
JA, JA und nochmals JA.
Seid mutig und initiativ!
Nicht alle Firmen wissen, wie gutes Onboarding geht – sie brauchen deinen Support und dein Feedback. Warum abwarten bis nach der Probezeit und das Unternehmen dann kalt erwischen?
Seid mutig und proaktiv!
In der Probezeit gibt es viele Unsicherheiten, sowohl für neue Mitarbeitende als auch für das Unternehmen. Es ist die Zeit des gegenseitigen Kennenlernens und des Beweises, dass die Entscheidung, diesen Job anzunehmen, die richtige war. Doch was tun, wenn du dich langweilst, weil die Aufgaben nicht herausfordernd genug sind, oder wenn du dich verloren fühlst, weil der notwendige Support fehlt? Die Antwort ist einfach: Du sprichst es an.
Kommunikation ist der Schlüssel
Offene und ehrliche Kommunikation ist in jeder Phase eines Arbeitsverhältnisses entscheidend, besonders aber in der Probezeit. Wenn du das Gefühl hast, dass du unterfordert bist oder nicht genügend Unterstützung erhältst, solltest du das unbedingt deiner Vorgesetzten oder deinen Kollegen mitteilen. Dies zeigt nicht nur deine Initiative, sondern hilft dem Unternehmen auch, den Onboarding-Prozess zu verbessern. Du tust also auch etwas für all die Mitarbeitenden nach dir.
Langweile im Job? Sprecht es an!
Es kann frustrierend sein, wenn man sich auf eine neue Stelle freut und dann feststellt, dass die Aufgaben nicht so spannend sind wie erhofft. Doch anstatt stillschweigend zu leiden, ist es besser, das Thema offen anzusprechen. Sag deinem Chef, deiner Chefin, dass du dich langweilst und gerne mehr oder anspruchsvollere Aufgaben übernehmen würdest. Dies zeigt, dass du motiviert und bereit bist, mehr Verantwortung zu übernehmen.
Aufgabenübergabe verzögert sich? Frage nach!
Manchmal kann es passieren, dass Kolleg: innen aufgrund von Zeitmangel oder anderen Prioritäten zögern, Aufgaben zu übergeben. Auch hier gilt: Frag nach! Bitte deine Kollegin freundlich, dir die Aufgaben zu übergeben, damit du produktiv sein kannst. Dies zeigt, dass du engagiert und bereit bist, aktiv zum Team beizutragen.
Unterstützung fehlt? Hol sie dir!
Es ist völlig normal, sich in einer neuen Umgebung manchmal verloren zu fühlen. Wenn du das Gefühl hast, nicht genügend Unterstützung zu bekommen, scheue dich nicht, dies anzusprechen. Bitte um mehr Anleitung oder kläre offene Fragen direkt. Ein: e gute:r Arbeitgeber:in wird dein Bedürfnis nach Unterstützung verstehen und darauf eingehen.
Warum bis nach der Probezeit warten, um Probleme anzusprechen? Je früher du deine Anliegen kommunizierst, desto schneller können Lösungen gefunden werden. Dies verhindert, dass kleine Probleme sich zu grossen Frustrationen entwickeln, die langfristig sowohl für dich als auch für das Unternehmen schädlich sein können.
Als Beraterin unterstütze ich Unternehmen bei ihrem optimalen Onboarding-Prozess. Auch Kandidat:innen kommen mit diesen Themen zu mir. Das ist mein Rat kurz zusammengefasst:
Sei mutig und sprich offen über deine Bedürfnisse und Herausforderungen während der Probezeit. Ein erfolgreiches Onboarding ist entscheidend für langfristigen Erfolg und Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Gemeinsam können wir sicherstellen, dass du dich gut integriert fühlst und die Unterstützung erhältst, die du benötigst. Warte nicht ab, sondern nutze deine Stimme, um positive Veränderungen herbeizuführen. Zögere nicht, deine Bedürfnisse und Bedenken anzusprechen – du kannst nur gewinnen. Das ist dein erster Schritt zu einem erfolgreichen Arbeitsverhältnis.
Mein Rat an Unternehmen? Seid dankbar und veränderungswillig, wenn ihr Feedback erhaltet. Ansonsten rennen euch eher früher als später die Mitarbeitenden davon.
Auf meiner Website habe ich einen Artikel publiziert, wie Unternehmen reagieren sollten, wenn ein:e Mitarbeiter:in in der Probezeit das Gespräch sucht, Hier geht’s zur Checkliste.